Abwehr & Immunsystem

Mein Pferd hat Nesselfieber- Was kann ich tun?

Bei der „Urticaria“ die landläufig als Nesselsucht oder Nesselfieber bezeichnet wird, handelt es sich um eine spontane Entwicklung vieler kleiner Quaddeln auf der Haut des Pferdes. Dies geht häufig mit weiteren Schwellungen am Pferdekörper sowie mit starkem Juckreiz und Fieber einher. Die Quaddeln können sich flächig ausdehnen. Der ganze Körper kann nach einigen Stunden betroffen sein. Meist beginnt Nesselfieber an den Schultern, Brust und Hals.
Herkunft Nesselfieber oder Nesselsucht beim Pferd: Was ist das?

Nesselsucht oder Nesselfieber ist eine Art allergische Reaktion. Durch die schnelle Entwicklung auf der Haut sollten Pferde mit diesen Erscheinungen zeitnah einem Tierarzt vorgestellt werden. Entwickelt das Pferd parallel Fieber, sollte man sich damit nicht zu viel Zeit lassen. Da die Nesselsucht zeitgleich mit weiteren Schwellungen und Ödemen auftreten kann, ist es für das Pferd mehr als unangenehm. Vor allem der Kopf kann beim Nesselfieber schnell mit betroffen sein. Maulpartie und Augenpartie schwellen deutlich an. Es kann zu Schluck- und Atembeschwerden kommen. Bei der Nesselsucht können in kurzer Zeit hunderte Quaddeln entstehen. Diese jucken enorm und können auch schmerzen. In seltenen Fällen entwickelt sich eine sogenannte „Streifen-Nesselsucht“. Dabei treten die Quaddeln in gleichförmiger Linie hintereinander auf. Der Grund für die Nesselsucht ist jedoch vielschichtig. Es kommen zahlreiche äußere so wie innere Faktoren bei der Entstehung in Frage.

Symptome Nesselsucht oder Nesselfieber beim Pferd erkennen und Symptome richtig deuten

Bei der Nesselsucht oder Nesselfieber entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit an Teilen oder am ganzen Körper runde Quaddeln. Diese können nur eine Schwellung sein oder es entwickeln sich kleine Eiterherde, die im Laufe der Zeit aufbrechen und dann verkrusten. Die betroffenen Hautpartien erscheinen geschwollen. Oft entwickeln die Pferde parallel Fieberschübe. In schweren Fällen kann das Fieber 39 Grad überschreiten. Pferde mit Nesselsucht oder Nesselfieber zeigen auffällige Immunparameter und Abweichungen der Nieren- und Leberwerte im Blutbild.

Ursachen Ursachen von Nesselfieber und Nesselsucht bei Pferden

Die Ursachen für Nesselsucht oder Nesselfieber sind sehr breit gestreut. Äußere Einflüsse wie eine Pollenallergie, die Nesselhaare des Eichenprozessionspinners oder eine enorme Anzahl an Kriebelmückenbissen können die allergische Reaktion auf der Haut auslösen. Auch der exzessive Kontakt mit Brennnesseln oder bereits leichter Kontakt mit der Herkulesstaude kommt als Auslöser in Frage. Pflanzen mit photosensitiver Wirkung wie zum Beispiel das Johanniskraut könnten das Nesselfieber ebenfalls begünstigen. Auch Waschmittelreste, Fliegensprays und Insektenabwehrprodukte könnten eine Reaktion auslösen. Kühlgels oder Pflegeprodukte wie Schweif- und Mähnenspray könnten bei empfindlichen Pferden Nesselfieber hervorrufen. Schwere Befälle mit Milben oder Haarlingen sind ebenfalls problematisch. Teilt sich das Pferd seinen Stall mit sehr viel Geflügel oder Vögeln, kann die rote Vogelmilbe auch für das Pferd ein Problem werden. Jedoch ist auch der Kontakt mit ausnehmend viel Geflügel- und Vogelkot durchaus ein gesundheitliches Risiko. Allergische Reaktionen könnten auch durch Futtermittel ausgelöst werden. Zu den Futtermitteln die häufiger Allergien auslösen gehören Weizen, Soja, Kartoffelproteine sowie Kräuter. In seltenen Fällen reagieren Pferde auf Luzerne. Rückstände von Pestiziden oder Herbiziden kommen ebenfalls als Auslöser in Frage. Ein Nachweis ist jedoch immer schwierig. Manche Pferde reagieren auf Aromastoffe und ätherische Öle mit Nesselsucht, andere auf Konservierungsstoffe. Die Effekte sind oft spontan. Es kann also passieren, dass ein Pferd ein Futtermittel oder einen Stoff von heute auf morgen nicht mehr verträgt. Ist das Heu schimmelig oder besonders staubig oder tummeln sich Futtermilben im Stroh oder im Kraftfutter ist dies ein häufiger Grund für allgemeine gesundheitliche Probleme beim Pferd. Vor allem zu eng gepresstes, schimmeliges Heu löst besonders häufig das Nesselfieber aus. Erhalten Pferde über einen längeren Zeitraum Schmerzmittel und Antibiosen kann in der Folge häufiger Nesselsucht entstehen. Die Mechanismen davon sind unbekannt. Man geht aktuell von einem generell geschwächten Immunsystem aus, welches dann auf einen übergroßen Stimulus eines Stoffes reagiert. Auch Überdosen von Wurmkuren, sogenannten Anthelmintika, produzieren häufig Nesselsucht. Daher sollte man vor allem bei diesen Medikamenten auf eine sehr genaue Dosierung achten und das Pferd zeitgemäß-selektiv Entwurmen. In sehr seltenen Fällen ist die Nesselsucht ein Zeichen für ein Nieren- oder Leberversagen oder zumindest für eine Belastung dieser Organe. Diese kann durch Überfütterung mit Kohlenhydraten und Eiweiß, aber auch durch zu hohe Dosen an Mengen- und Spurenelementen entstehen. In einigen Fällen konnten Toxine aus den Grundfuttermitteln nachgewiesen werden.

Prävention Nesselsucht und Nesselfieber beim Pferd behandeln und vorbeugen

Die Prävention von Nesselfieber liegt in der Vermeidung von problematischen Substanzen. Da Nesselfieber jedoch oft spontan auftritt, beginnt nach der Nesselsucht die Suche nach dem Auslöser. Manchmal ist ein eindeutiger Auslöser leider nicht zu erkennen. Man muss sowohl das Umfeld genau untersuchen als auch die Futtermittel. Auch Kontaktstellen wie Heuraufen, Tränken, Boxenwände und Kratzstellen müssen in Augenschein genommen werden. Wenn mehrere Pferde betroffen sind, liegt die Ursache häufig in den Grundfuttermitteln Gras, Heu und Wasser. Bei akuter Kontaktallergie ist es gelegentlich sinnvoll das Pferd mit kühlem, fließendem Wasser abzuwaschen, um eventuell reizende Substanzen direkt zu entfernen. Bis der Tierarzt eintrifft, sollte das Tier im Schatten bzw. im dunklen und kühlen Stall untergebracht werden. Hat das Pferd starken Stress wegen des Juckreizes, helfen kühle nasse Handtücher, die alle paar Minuten erneut mit kaltem Wasser getränkt werden. Die tierärztliche Behandlung von Nesselfieber reicht von schlichtem Abwarten, Kühlen durch Abduschen oder kalten Umschlägen bis zum Einsatz von Antibiotika oder hohen Dosen von Kortikosteroiden (Cortison). Dies liegt im Ermessen des Tierarztes und richtet sich nach der Ausprägung der Symptome. Auch Fiebersenkende Medikamente könnten zum Einsatz kommen. In Nachgang eines Nesselfieberanfalls ist es unbedingt notwendig, die aufbrechenden Stellen an der Haut zu behandeln. Dies ist bei schwerem Nesselfieber sehr aufwändig, da es sich um hunderte von Pusteln handeln kann.

Fütterungsempfehlung Futter und Nesselfieber: Pferde mit Nesselsucht durch richtige Fütterung unterstützen

Pferde mit Nesselfieber sollten vor allem Zugang zu bestem Raufutter und einwandfreiem Wasser haben. Eventuell ist es sinnvoll, das Heu zu bedampfen. Ein hochwertiges Mineralfutter mit ausreichend Vitaminen sollte ebenfalls in die Ration mit einberechnet werden. Bei Auffälligkeiten der Leber und der Niere sollten diese entweder medikamentös behandelt werden oder man unterstützt das Pferd mit der Gabe von Mariendistelsamen, Hanfsamen und Brennnesselkraut, sofern das Pferd auf keine der Substanzen mit Nesselfieber reagiert. Man sollte aber bei jedem Futterwechsel per Ausschlussverfahren sicherstellen, dass das Pferd auf das neue Futtermittel nicht mit einem weiteren Schub reagiert. Sinnvollerweise füttert man empfindliche Pferde statt mit einem Mischfutter eher mit Einzelfuttermitteln wie zum Beispiel Hafer statt Müsli. Je einfacher die Ration gestaltet wird, desto besser.

Bei der Nesselsucht oder Nesselfieber handelt es sich um eine allergische Reaktion auf Stiche oder Pflanzen. Meistens entstehen Quaddeln, Schwellungen, Juckreiz und Fieber. Die Quaddeln können sich flächig ausdehnen. Der ganze Körper kann nach einigen Stunden betroffen sein. Meist beginnt Nesselfieber an den Schultern, Brust und Hals.
Bei akutem Nesselfieber kann man das Pferd mit kühlem, fließendem Wasser abwaschen, um eventuell reizende Substanzen direkt zu entfernen. Bis der Tierarzt eintrifft, sollte das Tier im Schatten bzw. im dunklen und kühlen Stall untergebracht werden. Hat das Pferd starken Stress wegen des Juckreizes, helfen kühle nasse Handtücher, die alle paar Minuten erneut mit kaltem Wasser getränkt werden. Sie dürfen aber nicht lange auf dem Pferd liegen gelassen werden. Der Tierarzt wird das Pferd in vielen Fällen medikamentös behandeln oder abwarten wie sich das Nesselfieber entwickelt.
Nein, Nesselfieber ist nicht ansteckend.