Atemwege
Atemwege
Die Atemwege des Pferdes beeindrucken durch ihre Größe und ihre Leistungsfähigkeit. Man teilt sie in die oberen und unteren Atemwege ein. Zu den oberen Atemwegen gehören die Nüstern, die Nasen- und Nasennebenhöhlen, der Rachen und der Kehlkopf. Als untere Atemwege bezeichnet man die Luftröhre und die Lunge mit ihren Bronchien und Lungenbläschen (Alveolen). Ein Pferd atmet im Ruhezustand ca. 8-15 Mal pro Minute, in Abhängigkeit von Rasse und Gewichtszustand. Dabei fördert es bis zu 10 Liter Atemluft pro Atemzug in die Lunge hinein, und durch den Gasaustausch Kohlendioxid als Stoffwechselendprodukt wieder heraus. Die Gesamtkapazität der Lunge beträgt bis zu 50 Liter. Dadurch strömen pro Tag mehrere zehntausend Liter Luft in das Pferd. In Arbeit kann die Atemfrequenz auf deutlich mehr als 120 Atemzüge pro Minute ansteigen.
Trotz oder durch diese große Leistungsfähigkeit ist die Lunge eines der empfindlichsten Organe des Pferdes.
Die Luftröhre und die Lungenschleimhaut dienen dabei als Partikelfilter. Fremdstoffe wie Staub oder Pilzsporen werden im besten Falle durch den natürlich entstehenden Schleim hinausbefördert, wenn das Pferd schnaubt oder das Sekret herunterschluckt.
Ist die Staubmenge oder die Sporenmenge zu groß oder verkühlt sich das Pferd, kann es zu Atemwegserkrankungen kommen. Husten bei Pferden gehört zu den häufigsten Erkrankungen. Die Erkrankungen der Atemwege reichen von schlichter Reizung der Atemwege oder des Kehlkopfes, über Bronchitis, also einer Entzündung der Bronchien, bis hin zu chronischen Atemwegsproblemen die allgemeinhin als COPD, COB oder RAO bezeichnet werden.